Tradition der Bergischen Kaffeetafel
Die Bergische Kaffeetafel ist Ausdruck der Gastfreundschaft des Bergischen Landes, der Gast wurde mit allem verwöhnte, was die Speisekammer hergab, Koffiedrenken mit allem dröm on dran wie man im Bergischen sagt. Den Namen „Bergische Kaffeetafel“ erhielt diese Art Mahlzeit jedoch erst in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Als man begann, Familienfeiern auch außer Haus, in Restaurants und Gaststätten, zu feiern, und Reisende ins Bergische Land kamen, entstand die Bezeichnung Bergische Kaffeetafel. Die Bergische Kaffeetafel mit vielen Leckereien gilt wohl stellvertretend für viele gute Speisegaststätten, Spezialitätenrestaurants und typische Cafés weit über die Region hinaus als kulinarische Botschafter des Bergischen Landes, Was gehört alles zu einer Bergischen Kaffeetafel ? Hierzu muss man sagen, dass sich die Reichhaltigkeit der Kaffeetafel nach dem Wohlstand der jeweiligen Familie richtete in der sie serviert wurde. Deshalb wird sie auch noch heute, selbst in der Gastronomie, sehr unterschiedlich serviert. Letztlich ist dies natürlich auch eine Frage des Preises.
Das gehört auf jeden Fall zur Bergischen Kaffeetafel:
- Kaffee
- Hefeblatz oder Rosinenstuten
- verschiedene bergische Brotsorten (Schwarz- und Graubrot)
- Honig, Birnen-, Apfel- oder Rübenkraut, Konfitüre
- Butter, Quark, Käse
- Wurst und Schinken
- Milchreis mit Zucker und Zimt
- Waffeln
die man dann noch zum Beispiel mit
- Bratenaufschnitt,
- Rührei,
- Sauerkirschen,
- Orangensaft
- und zum Schluss ein bergischer Korn oder Magenbitter
noch erweitern kann, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!
Zuletzt bringt man die Königin der Kaffeetafel, die Koffekann mit Namen Dröppelmina, bei der es sich um einen kunstvoll verzierten, meist dreibeinigen, metallenen Kaffeebehälter mit seitlichem Hahn handelt. Im Bergischen Land darf der Kaffee nicht zu dünn sein. Wie man sagt, kann man de Koffe met Water verderwen übrig bliebe nur noch das oft bewitzelte Koffegeschlapps, es wöre eine Beleidigung für jede Dröppelmina, sie mit Panschkaffee zu ertränken.
Wie verzehrt man die Bergische Kaffeetafel?
Darüber wie man die Kaffeetafel verzehrt gibt es unterschiedliche Meinungen. Hier sollte der persönliche Geschmack den Ausschlag geben.
Dennoch eine kurze Anleitung zum Schluss:
Begonnen wird mit einer Weißbrotschnitte (Hefeblatz), bestrichen mit Butter und süßem Aufstrich und belegt mit einer dicken Reisschicht, die nach Geschmack mit Zimt und Zucker verfeinert wird. Danach hält man sich an die kräftigeren Brotsorten und Käse oder Wurst als Belag. Eine Schnitte mit Butter und Quark beendet die Brotmahlzeit, der man allenthalben noch Kuchen oder Zwieback folgen lässt. Die Waffeln werden zwischendurch verzehrt, möglichst warm, das heißt, sobald sie serviert werden. Den Abschluss der Mahlzeit sollte ein Korn oder Aufgesetzter bilden – schon der besseren Verträglichkeit wegen.
Aus eben diesem Grund empfiehlt es sich zudem, den Genuss der „Bergischen Kaffeetafel“ mit einer Wanderung durch das Bergische Land zu verbinden. Das dient nicht nur der Gesundheit und dem Verständnis – es macht auch einfach Spaß.
Es ist fast eine kleine Sünde, diese landschaftlich herrliche Region, mit ihren nicht immer sanften Hügeln, ausgedehnten Wäldern und romantischen Auen und Tälern zu besuchen, ohne die besagte Tafel selbst einmal verköstigt zu haben, Denn sie gibt in ihrer Vielfalt, ihrer meist einfachen und gerade deshalb sehr ansprechenden Zusammenstellung genau den Charakter der Menschen in dieser Region zwischen Rheinland und dem Oberbergischen wieder.